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    Meine Broker – comdirect – Flatex – Smartbroker – Trade Republic

    Welcher Broker ist der richtige für mich? Eher ein Discount-Broker wie comdirect, Consors, Flatex oder Smartbroker oder eher ein Neo-Broker wie Trade Republic? Ich erläutere, welche Broker ich nutze und welche Stärken und Schwächen ich bei comdirect, Smartbroker und Trade Republic jeweils sehe. Danach seid Ihr fit, Euch für den passenden Broker zu entscheiden!

    Um Aktien, Fonds und ETFs kaufen zu können, benötigt man ein Depot bei einer Bank oder einem Broker. Prinzipiell bietet auch jede Sparkasse und jede regionale VR-Bank die Möglichkeit, ein Depot einzurichten, aber dort sind die Kosten oftmals recht hoch. Als ich 1994 meine ersten Wertpapiere gekauft habe, habe ich das noch über die Sparkasse getan. In der großen Pause bin ich dann von der Schule hoch zur Sparkasse geflitzt und habe meinen Auftrag erteilt. Zu welchem Kurs man ausgeführt worden ist, gab es dann Tage später mit der Post. Für die Order musste ich damals noch ein Prozent vom Handelswert zahlen, Limite kosteten extra. In dieser Zeit kamen dann auch die ersten Discountbroker auf, und die erste Gebührenrevolution fand statt. Recht schnell bin ich damals zur comdirect * [Falls Ihr nur die Sternchen seht: AdBlocker ausschalten!] gewechselt und dieses Depot habe ich heute noch!

    Bei der comdirect * (früher eigenständig, heute eine Marke der Commerzbank AG) habe ich sowohl mein Girokonto als auch mein Haupt-Aktiendepot. Allerdings führe ich bei der comdirect so gut wie keine Transaktionen mehr durch. Dort sind meine Buy & Hold-Wertpapiere. Warum? Das hängt unter anderem mit den Transaktionskosten zusammen: Für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren im Inland zahle ich dort 4,90 Euro Grundgebühr zuzüglich 0,25 Prozent des Transaktionswertes, mindestens aber 9,90 Euro, maximal 59,90 Euro. Einzig für Käufe an Auslandsbörsen wie den Börsen in Japan oder in der Schweiz nutze ich comdirect * noch recht gerne. Dort zahle ich dann 7,90 Euro Grundentgelt zuzüglich 0,25 Prozent des Transaktionswertes, aber mindestens 12,90 €, maximal 62,90 Euro. Die verwendeten Währungsumrechnungskurse fand ich dabei recht fair, so dass dies eine praktikable Alternative ist.

    Was ich früher noch recht gerne gemacht habe: Die comdirect hat bis vor einigen Jahren immer ein Mal pro Jahr Prämien für Depotüberträge gezahlt. Dann habe ich gerne mal Positionen von anderen Brokern zur comdirect rüber geholt. Am Ende hatte ich so eine „negative Kaufprovision“, da die Übertragsprämie meist höher war als die Gebühren, die ich bei einem anderen Discountbroker gezahlt hatte.

    Für Neukunden berechnet die comdirect ab den ersten 100.000 Euro Kontoguthaben kein Verwahrentgelt, darüber hinaus 0,5 Prozent. Für mich als langjähriger Kunde gilt diese Grenze jedoch nicht. Bei der comdirect fällt pro Monat eine Depotgebühr von 1,95 Euro an. Diese lässt sich jedoch in der Regel umgehen, indem man entweder zwei Trades pro Quartal durchführt, das Girokonto nutzt oder ein Mal pro Quartal in einen Wertpapiersparplan (ab 25 €) einzahlt. Also im Zweifel lieber einen Sparplan mit 25 € pro Quartal laufen lassen als Kontoführungsgebühren bezahlen.

    Was ich an der comdirect * mag: Die Coockies beim Login gelten (anders als z. B. bei Consors *) relativ lange (90 oder gar 180 Tage). Das ist recht angenehm und macht das Login einfacher und schneller. Comdirect ist auch auf der App verfügbar. Diese nutze ich gerne, um in die Postbox zu schauen, da ich hier anders als im Web die Tan-App nicht verwenden muss, sondern so auf die Dokumente zugreifen kann. Cool finde ich bei der comdirect auch das Zweitdepot. Hier kann man relativ schnell und einfach Wertpapiere übertragen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man Positionen mit gemischten Einkaufspreisen hat und diese separieren möchte, um zum Beispiel steuerfreie und steuerpflichtige Positionen zu trennen.

    Deutlich aktiver nutze ich einen ganz anderen Broker, den Smartbroker. Der Smartbroker * ist, meiner Ansicht nach, derzeit für Anleger, die aktiv handeln und regelmäßig über 500 Euro oder mehr ordern, wohl die attraktivste Wahl. Das hat mehrere Gründe: Einer davon ist, dass die Provision fix pro Order nur 4 Euro (fremde Entgelte kommen wie bei anderen Brokern noch oben drauf) beträgt, und ich dennoch über alle deutschen Börsenplätze handeln kann – ein Kriterium, das für mich sehr wichtig ist. Handelt man über Lang & Schwarz oder über Gettex für mehr als 500 Euro, so fällt eine Gebühr von einem Euro (L&S) beziehungsweise gar keine Gebühr (Gettex) an.

    Schade ist, dass Smartbroker * noch keine eigene App hat. Smartbroker arbeitet nämlich auf dem alten System der DAB Bank (heute BNP Paribas). Daher nicht erschrecken, wenn in den Eröffnungsunterlagen von DAB Bank oder BNP Paribas die Rede ist. Ihr seid dennoch richtig. Aber im Laufe des Jahres soll auch diese Baustelle gelöst sein – ich freue mich auf jeden Fall schon auf eine App. Dann dürfte auch ein anderes nerviges Problem Geschichte sein: Nach rund 5 Minuten erfolgt ohne Aktivität der Seite (oder Drücken des Refresh-Buttons) der automatische Logout. Das ist manchmal sehr nervig.

    Die Depotführung ist beim Smartbroker * kostenfrei, allerdings gibt es ein Verwahrentgelt: Dieses beträgt 0,5 Prozent pro Jahr, es wird aber erst fällig, wenn eine Cashquote von 15 Prozent bezogen auf den Depot- und Cashbestand überschritten wird. Die Ermittlung und Abrechnung erfolgt quartalsweise. Erst ab dieser Größe und nur für den darüber hinaus gehenden Betrag wird das Verwahrentgelt berechnet, so dass es bei Anlegern, die Vermögen aufbauen und Buy and Hold betreiben, nur sehr selten greifen wird. Bei mir jedenfalls ist dies kein Problem, da ich genügend Papiere auch dort im Depot habe, so dass ich die 15 Prozent-Quote nicht überschreiten werde.

    Bevor ich zum Smartbroker gewechselt bin, habe ich sehr viel über Flatex * gemacht. Ich finde Flatex *von der Plattform her auch weiterhin sehr gut. Was aber letztendlich den Ausschlag gegeben hat, trotz der günstigen Flat-Provision von 5,90 Euro weitgehend nichts mehr über Flatex zu machen, war, dass bei sehr vielen Werten kein Anschluss an die Regionalbörse mehr besteht. Damit ist man oftmals gezwungen, den von Makler gestellten Geld- oder Briefkurs zu akzeptieren. Gerade bei Nebenwerten ist das aber oft sehr teuer. Obendrein nimmt Flatex noch einen Negativzins von bis zu 0,5 Prozent ab dem ersten Euro sowie eine Depotgebühr von 0,1 Prozent pro Jahr. Mit dem Smartbroker * habe ich hier einen wesentlich besseren Ersatz gefunden.

    Noch ein Wort zu Trade Republic: Ich nutze Trade Republic *zu Testzwecken ebenfalls. Und ich habe Trade Republic * auch bereits vorgestellt. Nachdem es im Januar an hektischen Tagen Probleme bei Trade Republic mit der Erreichbarkeit (und auch einige andere Beschwerden) gab, haben sich viele wütend von Trade Republic verabschiedet. Aber es waren meistens die, die vorher nicht hören wollten, wofür Trade Republic gut ist: Anders als der Name sagt, ist Trade Republic nämlich keine App zum Traden. Trade Republic ist ideal, wenn man Sparpläne, vor allem auf Einzelaktien oder ETFs (falls diese ETFs bei Trade Republic verfügbar sind) abschließen möchte, wenn man mit kleinen Beträgen breit gestreut langfristig in Einzelaktien investieren möchte und wenn man Strategien mit kleinem Geld testen möchte. Und für genau diese Zwecke ist es wichtig, dass die App intuitiv bedienbar und die Gebühren auch bei kleinen Anlagebeträgen gering sind. Und hier ist es kein Problem, wenn die App mal ein paar Stunden nicht erreichbar ist.

    Trade Republic ist die ideale App, um mit der Börse zu starten. Aber: Wer traden möchte, braucht den Zugang zu echten Börsen und zu vielen Börsen und genau das bietet Trade Republic nicht, sondern nur vollwertige Discountbroker wie der Smartbroker *, die comdirect * oder Consors. *

    Aktuell überlege ich mir, noch bei der DKB * ein weiteres Depot zu eröffnen. Denn unter allen Brokern bietet die DKB * einen ganz besonderen Service: für je 11,90 € richtet sie für kanadische und französische Aktien für jeweils 3 Jahre eine Vorabbefreiung für die Quellensteuer ein, und genau dieser Service spart nachher viel Stress und Geld. Daher werde ich mir, bevor ich mir aus diesen beiden Ländern Aktien kaufe, ein Depot bei der DKB * holen.

    DKB-Cash: Das kostenlose Internet-Konto

    In all den 27 Jahren, seit ich meine Finanzen selbst regle, habe ich bisher erst 2 Konten / Depots wieder geschlossen: Das waren Konten / Depots bei der Sparkasse und bei der Netbank als Kontoführungsgebühren eingeführt worden sind. Alle anderen habe ich immer behalten und werde das auch weiter tun, so lange sie nichts kosten. Mir gibt das vor allem bei den im Moment wieder sehr interessanten Neuemissionen die volle Flexibilität, dort Zeichnungsaufträge zu geben, wo es begehrte Emissionen gibt und wo Zuteilungschancen gegeben sind.

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