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    5.000 Euro risikoarm und sicher in Aktien investieren?

    In der Facebook-Gruppe Aktien, Börse und Finanzen, in der ich als Admin aktiv bin, gab es die Frage: „Wenn man morgen 5.000 Euro in Aktien investieren will, eher risikoarm und „sicher“. Worein investieren?“ Die Frage beinhaltet so viele Aspekte, dass ich diese im Folgenden Schritt für Schritt herunterbrechen möchte, um mehr Verständnis für ein sinnvolles Investieren am Aktienmarkt zu wecken.

    Punkt 1: „eher risikoarm und „sicher““: Ein Investment in Aktien ist eine Beteiligung an einem Unternehmen. Unternehmerische Vorhaben sind per se mit Risiko behaftet, und dann kommen noch die Launen der Anleger dazu, die Aktie mal hoch und mal niedrig bewerten. Schaue Dir mal die Grafik im nachfolgenden Artikel an: Börse versus Casino – sind Aktien Glücksspiel? Selbst ein breit gestreuter Welt-ETF hat, betrachtet man fortlaufende, rollierende Perioden, auf Sicht eines Jahres im Extrem einen Verlust von mehr als 40 Prozent eingefahren! Und da hast Du nicht eine Aktie, sondern einen Korb von 1.600 Aktien aus allen entwickelten Ländern.

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    Aktien, egal welche, sind eine mit Risiko behaftete Kapitalanlage. Du kannst dieses Risiko durch Diversifikation (mehr dazu hier: Diversifikation des Aktienportfolios – unbemerkte Klumpenrisiken vieler Anleger) reduzieren, aber es bleiben – vor allem bei kurzen Anlagehorizonten – Risiken.
    Wenn Du weniger Risiken eingehen willst, solltest Du Dir eher Produkte wie Geldmarkt-ETFs oder Laufzeiten-ETFs wie iBonds-ETFs anschauen oder eben einen Teil in diesen Zinsprodukten und einen anderen Teil in breit gestreute Aktien-ETFs stecken. Mehr zu den Zinsprodukten hier:
    Sind Geldmarkt-ETFs besser als Tagesgeld?
    Einsatzgebiete und Risiken von iBonds ETFs erklärt

    Punkt 2: „morgen 5000 Euro in Aktien“: Bitte besinnt Euch, was der Kauf von Aktien ist: Es ist eine Beteiligung an einem Unternehmen! Welcher Investor, der ein ganzes Unternehmen kaufen möchte, wird am Abend fröhlich auf der Couch sitzen und sich fragen: Ja, mei, welche Firma kauf ich mir morgen denn, und dann direkt zuschlagen? Keiner! Aber mit Aktien machen es extrem viele Kleinanleger genau so: Einfach mal eine offene Frage ins Blaue hinein in Social Media, ach, die xy-Aktie gefällt mir, und ab ins Depot. Das hat mit sinnvollem Investieren wenig zu tun. Wenn Du in Einzelaktien investieren willst, dann solltest Du das Handwerkszeug der Unternehmensbewertung lernen. Und ja, das geht nicht von heute auf morgen. Das braucht Zeit und Geduld und auch die Bereitschaft, den ein oder anderen Tiefschlag (und den wird es auch nach Jahren noch geben) wegzustecken und sich tief in Unternehmen, deren Strategien, Märkte und Bilanzen einzuarbeiten.

    Punkt 3: Wenn Du in Aktien investierst, solltest Du einen langfristigen Anlagehorizont mitbringen. Es wird Phasen geben, da werden Aktien (auch von guten und sehr guten Unternehmen) wie Sauerbier zu niedrigen Preisen angeboten, aber es interessiert einfach niemanden. Wenn Du dann an Dein Geld musst, ist es ärgerlich, und Du kommst nur mit großen Abschlägen ran. Daher ist ein langfristiger Anlagehorizont besser, dann kannst Du entscheiden, wann Du Dich wieder von der Aktie trennst und das idealerweise in einem Umfeld tun, wenn gerade alle gierig auf die Aktien Deines Unternehmens sind.

    Punkt 4: Wer nicht die Zeit, die Lust oder die Geduld hat, sich tiefer und ausführlicher mit der Analyse von Aktien zu beschäftigen, der fährt mit einem breit gestreuten Welt-ETF besser. Einzelaktien ergeben nur Sinn, wenn man Spaß an der Beschäftigung mit der Materie hat und bereit ist, die entsprechende Zeit zu investieren. Für die meisten Anleger ist ein Investment in einen breit gestreuten Welt-ETF (je nach Risikoneigung kombiniert mit Anleihen-ETFs, siehe Punkt 1) die passendere Investition. Mehr zum Thema: Der beste Welt-ETF im Check.

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